Daß Arbeit kurzfristig müde macht ist nicht überraschend, denn nach Anstrengungen müssen wir uns erholen. Daß aber über zehn Prozent der ArbeitnehmerInnen bereits ein Jahr nach Arbeitsbeginn eine "länger andauernde" Müdigkeit entwickeln, wurde an der Universität Maastricht im Rahmen des Projekts "Psychische Ermüdung in der Arbeitswelt" der niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO), Leitung Ute Bueltmann, festgestellt. Es wurden rund 8000 gesunde und fitte Arbeitnehmer über drei Jahre beobachtet. Schon nach einem Jahr waren fast 10 % der Männer und 14% der Frauen chronisch ermüdet.
Besonders gefährdet sind Personen, die wenig Mitgestaltungsmöglichkeiten bei ihrer Arbeit und wenig Unterstützung durch Kollegen haben. Für Männer wirken sich vor allem hohe emotionale und körperliche Belastungen sowie eine mangelnde Unterstützung durch die Vorgesetzten negativ aus - bei Frauen liegt es vor allem an Aufgabenansprüchen und Konflikten mit KollegInnen. Die Forscher konnten auch nachweisen, daß die Lebensweise eine Rolle dabei spielt, wie leistungsfähig man bleibt. Bemerkenswert hier ist, daß Übergewicht bei Männern und Untergewicht bei Frauen die Gefahr dauerhaft zu ermüden erhöht.
Griechische Forscher um Androniki Naska konnten im "Archive of Internal Medicine" in einer kontrollierten Studie belegen, dass Menschen, die mindestens dreimal pro Woche Siesta halten, das Risiko einer Herzerkrankung um etwa ein Drittel senken.
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft (idw)
http://idw-online.de (02-05-06)